Die Brand Safety, also die Ausspielung von Online-Werbung in einem gewünschten und attraktiven Werbeumfeld, rückt immer mehr in den Fokus von werbetreibenden Unternehmen. War es vor zehn Jahren noch primär wichtig, mit einer Online-Werbekampagne eine möglichst hohe Reichweite im Internet zu erzielen, wird heute auch und vor allem darauf geachtet, mit der eigenen Werbung nicht auf Websites mit grenzwertigen Inhalten zu erscheinen: also auf Portalen mit Inhalten wie Pornographie, Rauschmittel, Glückspiel, Musik- und Spielfilmpiraterie, Fake News, Extremismus, Verschwörungstheorien oder Gewaltverherrlichung.
Das Schweizer Startup zulu5 hat eine crawler-basierte Technologie entwickelt, die in der Lage ist, digital ausgespielte Werbung zu überwachen: Zulu Black – so der Name des Werbeüberwachungstools von zulu5 – achtet darauf, ob Digitalwerbung auf Websites mit grenzwertigen Inhalten ausgespielt wird, ohne dass die hinter dieser Werbung stehenden werbetreibenden Unternehmen davon wissen. Für den Zeitraum Februar bis Mai 2020 hat zulu5-Gründer Andreas Gysler mit der von ihm entwickelten Technologie im Rahmen einer Analyse Werbeeinblendungen auf YouTube im Umfeld von Fake News sowie von extremistischen und verschwörungstheoretischen Inhalten untersucht.
Finanzwirtschaft sowie Games-Anbieter und Telco-Industrie stark betroffen
„Werbetreibende aus der Finanzwirtschaft waren im untersuchten Zeitraum von Februar bis Mai 2020 in extremistischen und verschwörungstheoretischen Werbeumfeldern am meisten exponiert“, fasst zulu5-Founder Andreas Gysler seine Untersuchung zusammen: „Anscheinend wurde gerade in der Phase rund um den Corona-Lockdown eine Menge Werbung für Trading, Kredite und andere Finanzprodukte geschaltet und dabei breit gestreut. Und wer breit streut, muss auch mit einem höheren Risiko rechnen, in Werbeumfeldern ausgespielt zu werden, wo man lieber nicht mit seiner Werbung stünde. Das macht natürlich aus Performance-Sicht Sinn, birgt aber größere Gefahren hinsichtlich Brand Safety.“
Ebenfalls betroffen von der nicht intendierten Ausspielung von Werbung auf YouTube im Umfeld extremistischer und verschwörungstheoretischer Inhalte sowie von Fake News waren im Zeitraum von Februar bis Mai 2020 laut zulu5-Auswertung Anbieter von Online-Games und die Telekommunikationsindustrie zum Thema Heimvernetzung und Home Office.
„Ich habe das Gefühl, dass viele Werbetreibende, die traditionell mit ihrer Werbung nicht sehr präsent sind, in Zeiten des Corona-Lockdown verstärkt in Werbung investiert haben und sich dabei der Risken, in extremistischen und verschwörungstheoretischen Umfeldern zu erscheinen, nicht bewusst waren oder dies schlicht und ergreifend in Kauf genommen haben“, erklärt Gysler.
Zulu Black liefert Alerts in Echtzeit
Was die betroffenen Wirtschaftssegmente gegen die ungewollte Ausspielung der eigenen Werbung in fragwürdigen Umfeldern tun können, erklärt Gysler so: „Zu allererst muss man als Werbetreibender einmal wissen, wo die eigene Werbung fälschlicherweise ausgespielt wird,“ erklärt Gysler, an dessen Unternehmen unter anderem auch die renommierte NZZ-Gruppe beteiligt ist: „Mit Zulu Black erhalten Werbetreibende, die unsere Technologie nutzen, Insights darüber, ob und inwiefern ihre Werbung in markenschädlichen Umfeldern ausgespielt wird. Jedes Mal, wenn der zulu5-Crawler ein Werbemittel eines Werbetreibenden in einem markenschädlichen Umfeld bemerkt, wird ein Alert ausgelöst, der dem Werbetreibenden aufzeigt, wo seine Werbung konkret eingeblendet wurde. So kann der Werbetreibende entscheiden, was für ihn relevante markenschädliche Umfelder sind, die vermieden werden sollen und diese auch aktiv auditieren. Die vollständige Dokumentation jedes Vorfalls ermöglicht ein rasches und präzises Vorgehen, um eine solche Einblendung nachhaltig zu unterbinden.“
Die Produkte des Schweizer Technologie-Dienstleisters zulu5 werden in Österreich von der Wiener Kommunikationsagentur MOMENTUM Wien vermarktet.