Die Zahl der Neugründungen in Österreich bewegt sich laut Firmenbuch seit zehn Jahren in einem konstanten Korridor von rund 15.000 bis 19.000 Unternehmen jährlich. Aber wie viele von diesen Neugründungen überleben das erste Jahr? Wie viele der neu am Markt befindlichen Unternehmen sind nach vier Jahren noch aktiv? Und nach wie vielen Jahren sinkt das statistische Risiko einer Neugründung, die Geschäftstätigkeit wieder einzustellen? Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigt sich eine aktuelle Untersuchung der Wirtschaftsauskunftei Bisnode D&B Austria, die vor allem die Unterschiede in der Lebensdauer von Neugründungen in den neun Bundesländern unter die Lupe genommen hat.
„Statistiken über Neugründungen warten meist mit beeindruckenden Zahlen auf, vermitteln Gründergeist und suggerieren Aufbruchsstimmung. Wenn man genauer hinsieht, dann muss man allerdings erkennen, dass nicht alles Gold ist, was glänzt“, erklärt Alexandra Vetrovsky-Brychta, Geschäftsführerin von Bisnode D&B Austria, und fügt hinzu: „Rund 5 Prozent der Unternehmen und damit rund 750 bis 950 Betriebe pro Jahr verschwinden nämlich nach ein bis zwei Jahren wieder von den Bildfläche – mit all möglichen negativen Folgen für Lieferanten, Gläubiger und Angestellte“, konstatiert Bisnode D&B Austria-Chefin Vetrovsky-Brychta.
Vorarlbergs Gründer haben mehr Durchhaltevermögen
Die ersten sechs Monate überstehen fast 100 Prozent der heimischen Unternehmen, aber bereits nach einem Jahr am Markt stellen – je nach Bundesland – bereits 1 bis 3 Prozent der Unternehmen die Geschäftstätigkeit ein. Zwei Jahre nach der Gründung sind laut Bisnode-D&B-Untersuchung noch 95,5 Prozent aller österreichischen Unternehmen aktiv. Danach flacht die Kurve der Betriebseinstellungen von Neugründungen ab. „Unternehmen, die die ersten zwei Jahre überstanden haben, haben also gute Chancen, sich langfristig am Markt zu etablieren“, weiß Vetrovsky-Brychta.
Im wenig schmeichelhaften Bundesländerranking der meisten Insolvenzen von Jungunternehmen hat die Bundeshauptstadt die Nase vorn: Allerdings werden in Wien auch mit Abstand die meisten Unternehmen gegründet. Auf Platz 2 im Ranking der meisten Insolvenzen liegt Niederösterreich, wobei das flächenmäßig größte Bundesland auch die zweithöchste Zahl an jährlichen Neugründungen zu verzeichnen hat.
Bisnode Firmendatenbank: Spannende Infos zu 500.000 Unternehmen
Und wo sind die mittelfristig stabilsten Neugründungen daheim? Vetrovsky-Brychta von Bisnode D&B Austria rechnet vor: „In Vorarlberg sind nach dem dritten und vierten Bestandsjahr noch mehr als 95 Prozent aller neu gegründeten Unternehmen am Markt, wobei Salzburg und Tirol nur wenige Zehntelprozentpunkte hinter Vorarlberg liegen.“ Etwas abgeschlagen sind in dieser Rangreihung Wien und Oberösterreich, wo nach vier Jahren am Markt nur mehr knapp 91 Prozent der Neugründungen aktiv sind. Interessantes Detail: Kärnten führt die Rangliste der geringsten Insolvenzen nach 6 Monaten und einem Jahr an, sackt dann aber ab und liegt nach drei und vier Jahren Geschäftstätigkeit im Bundesländervergleich im unteren Mittelfeld.
„Die Untersuchung der Lebensdauer von Neugründungen verdeutlicht, welche Datenschätze sich in der Bisnode Firmendatenbank mit allen wichtigen Informationen zu mehr als 500.000 Unternehmen in Österreich und 300 Millionen Unternehmen weltweit verbergen“, erklärt Vetrovsky-Brychta von Bisnode D&B Austria abschließend.
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Alexandra Vetrovsky-Brychta, Geschäftsführerin von Bisnode D&B Austria: „Neu gegründete Unternehmen, die die ersten zwei Jahre überstanden haben, haben gute Chancen, sich langfristig am Markt zu etablieren.“
Über Bisnode D&B Austria
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